
Ghana ist gezeichnet von Plastikmüll in allen Straßen, auf allen Flächen und in allen Gewässern. Zur Beseitigung wird das Plastik verbrannt, überall lodern kleine Feuer, die Luftqualität ist belastet („very unhealthy“). Der Müll verstopft die Abwässerkanäle, vermodert und ist Quelle von Infektionskrankheiten.
Das Plastik verschwindet nicht, es wird nur immer kleiner und belastet als Mikroplastik alles Leben. Die Küsten des Golf von Guinea sind voller Plastikmüll, im Ozean gibt es riesige Müllstrudel. In den Slums von Accra leben die Menschen im und vom Müll, die Kinder dort haben eine Lebenserwartung von unter 30 Jahren.
Wir haben ein „Endplastik Festival“ durchgeführt. An Tag 1 gab es ein Cleanup in einer Grundschule bei dem die Kinder 32 kg Plastik eingesammelt haben. An Tag 2 gab eine große Veranstaltung in der Parish Hall der St. Michael Gemeinde (des Holy Family Hospital) mit mehr als 300 Teilnehmern. Es wurden Reden und Vorträge gehalten, Kinder aus fünf Schulen haben getanzt, getrommelt, gesungen. Sie haben Gedichte geschrieben und vorgetragen, sie haben das Theaterstück „no more plastic“ von Ralf Hardenberg adaptiert und in wunderbar farbenfroher und lebhafter Weise aufgeführt. Sie haben aus dem gesammelten Plastikmüll Kunstwerke hergestellt, die wir in einem Wettbewerb ausgestellt und prämiert haben. Eine Filmdokumentation ist erfolgt, das Material wird gerade geschnitten und dann kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Die Kinder aus den 5 Schulen unserer Veranstaltung gehen als „Ambassador“ in die nächsten Schulen und verbreiten die Botschaften des Endplastik – Projektes. Dies wird vom Director of Education des Bezirks Kwahu West unterstützt, Ziel sind zunächst die 96 Schulen dieses Distriktes einzubinden.
An Tag 3 sind wir um 6:30 Uhr (Ghanatime) mit 80 Personen vom Krankenhaus aus in die Stadt gezogen: Nkawkaw Cleanup! Wir haben 301 kg Plastik gesammelt und dem Müllunternehmen Zoom Lion zur Weiterverarbeitung übergeben.
Mit Unterstützung des Rotary Club Nürnberg Connect und von Endplasticsoup (Marja Ritterfeld) konnten wir Schutzkleidung, Harken und Schaufeln, Müllsäcke und Eimer finanzieren und vor allem Getränke und Lebensmittel für die Sammelteams.
In Nkawkaw gab es große Aufmerksamkeit für unsere Aktion. Einige haben spontan mitgeholfen, andere ihren Plastikmüll in unseren Müllwagen entsorgt, überall war Neugier und Interesse. Und die Hoffnung auf eine nachhaltige Lösung des Plastikproblems.
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